Deutscher Kinderverein geht gegen Identitätsmissbrauch vor

Der Deutsche Kinderverein hat Anzeige erstattet gegen eine unbekannte Person, die sich im Internet mit der Identität des Deutschen Kindervereins tarnt, um angebliche Sexualdelikte anzuprangern. „Der oder die Unbekannte gibt sich auf einer eigens dafür eingerichteten Webseite als unsere Organisation aus und stellt unter diesem Deckmantel dort falsche Behauptungen über einen österreichischen Unternehmer auf“, berichtet Geschäftsführer Rainer Rettinger. Er spricht vom „perfiden Versuch eines Rufmordes“.

So werde wahrheitswidrig erklärt, der betroffene Mann aus der Steiermark sei wegen schweren sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen zunächst verhaftet, nach Tätigwerden eines Anwalts aber wieder frei gelassen worden. „Die von uns eingeschaltete Kriminalpolizei in Graz hat einen solchen Vorgang nicht bestätigt“, sagt der deutsche Kinderschützer. Ferner seien auf dem PC des Österreichers auch keinerlei Fotos mit kinderpornographischem Inhalt sichergestellt worden. Dies war dem Unternehmer, der auch in der Lokalpolitik tätig ist, auf der gefälschten Kinderschutz-Webseite ebenfalls unterstellt worden.

„Offenbar versteckt sich jemand hinter unserer Identität, um bewusst den Ruf dieses Betroffenen zu schädigen, indem ihm schwerer sexueller Missbrauch und der Besitz von Kinderpornographie angehängt wird“, sagt der Kinderschützer aus Essen. Es sei schlimm für eine Kinderschutzorganisation, die Kindesmissbrauch bekämpfe, wenn sich jemand mit ihr tarne, um einen Unschuldigen sexueller Delikte zu bezichtigen und in Verruf zu bringen, so der Geschäftsführer. Dies geschehe über eine Webseite, deren Server laut Ermittlungsbehörden in Kanada stehe. Von dem oder der Verantwortlichen für jene Webseite sei lediglich eine E-Mail-Adresse bekannt.

Der Deutsche Kinderverein hofft jetzt, dass die Polizei die Identität des- bzw. derjenigen ermitteln kann. „Er oder sie hat nämlich auf der Webseite seine Unterstellungen mit Bildern zu belegen versucht. „Ich hoffe, dass die Kriminalpolizei die Herausgabe der Identitätsdaten des Betreibers der Webseite erwirken und dem Täter bzw. der Täterin das Handwerk legt“, so Rainer Rettinger.

Auf der fraglichen Internetseite ist sogar ein Foto des bezichtigten Unternehmers veröffentlicht, auf dem lediglich die Augenpartie seines Gesichts mit einem Balken geschwärzt wurde. Der oder die Verantwortliche geht auf der Fake-Webseite sogar so weit, Eltern in der Steiermark davor zu warnen, dass mit dem offensichtlich zu Unrecht Beschuldigten ein weiterer „Straftäter sein Unwesen treiben“ könne.