Der Deutsche Kinderverein Essen e.V. kämpft gegen Misshandlung

Einhundertdreiundfünfzig Kinder sind im vergangenen Jahr in Deutschland an den Folgen von Misshandlung gestorben. Mit einhundertdreiundfünfzig Kreuzen erinnert nun der Deutsche Kinderverein mit Sitz in Essen an das Schicksal dieser jungen und jüngsten Gewaltopfer. Immer mehr Kinder in Deutschland leben ein Leben voller Misshandlungen. Täglich gibt es 4o Fälle von Missbrauch. Sie werden geschlagen, getreten, gequält und fast jeden zweiten Tag stirbt eines von ihnen – mitten unter uns.

Am 21. September war Weltkindertag und zu diesem Anlass wurde auch gleich das 25-jährige Bestehen der UN-Kinderrechtskonvention gefeiert. Dort festgeschrieben sind in 54 Artikeln unter anderem das Recht auf soziale Sicherheit, Gesundheit und Wohlergehen, auf Beteiligung und das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Doch wie ist es in Deutschland um die Rechte der Kinder bestellt? Wird die UN-Konvention konsequent umgesetzt?

„Kindesmisshandlung erfolgt oft im Stillen und meistens direkt um die Ecke“, erklärt Rainer Rettinger, Geschäftsführer des Deutschen Kindervereins. „Jede Kindesmisshandlung, besonders dann wenn sie zum Tod führt, ist ein Drama, eine Tragödie und unendlich traurig.“ Der Verein möchte deshalb für das Thema sensibilisieren – nicht mit geschönten Fotos, sondern mit einer Deutlichkeit, die aufrüttelt. Dazu startet am Weltkindertag eine Kampagne mit TV- und Radiospots, einer Webseite (www.153kinder.de), und einer Anzeigenkampagne. Entwickelt wurde die Kampagne pro bono von der Agentur Kremer Kommunikation. Zentrales Motiv sind 153 Kreuze, die an die minderjährigen Gewaltopfer erinnern und ein Zeichen gegen das Vergessen setzen sollen. Die Kreuze werden auch an öffentlichen Plätzen, beispielsweise in Leipzig an der Nikolaikirche, in Dresden vor der Frauenkirche oder in Ulm auf dem Münsterplatz zu sehen sein. Start der Aktion war am Weltkindertag, 21. September 2014 am Berliner Reichstag.

Die Kreuze sind ein Signal gegen Kindesmisshandlung und für die Rechte von Kindern. „Kindesmisshandlung darf nicht tabuisiert, verharmlost oder gar ignoriert werden – weder von Politik und Justiz, noch von Jugendämtern und vor allem nicht von uns, der Gesellschaft“, fordert Rettinger.

Mit seiner Kampagne sammelt der Deutsche Kinderverein Spenden, um Opfer von Missbrauch, und schwer benachteiligte Kinder zu unterstützen. Ein zentrales Anliegen des Vereins ist die konsequente Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 in Deutschland, diese Rechte gehören ins Grundgesetz. Die UN-Konvention verlangt unter anderem das Recht auf soziale Sicherheit, Gesundheit und Wohlergehen, auf Beteiligung und gegen Gewaltanwendung, Misshandlung und Verwahrlosung. Mit Kampagnen, Veranstaltungsreihen und Sendungen will der Deutsche Kinderverein das Thema Misshandlung in der Öffentlichkeit bewusst machen – und dazu beitragen, dass immer weniger Kinder aus diesen Gründen leiden müssen.