Wenn aus Kinderschützern Fließbandarbeiter werden, berichtete im Jahr 2014 die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft aus Berlin. Konkret ging es um Überlastungen in den Berliner Jugendämtern, schon im Jahr 2013 hingen weiße Fahnen aus den Fenstern der Jugendämter. 2020 erreichte die CDU-Bürgschaftsfraktion in Hamburg ein offener Brief zur Situation im Jugendamt Hamburg-Mitte, in dem auf die verstärkte Mehrfachbelastung und hohe Fluktuation hingewiesen wurde.

Auch der Deutsche Kinderverein hatte 2019 in einer politischen Stellungnahme folgendes gefordert:

Dies alles braucht den richtigen Rahmen: Ausreichend Büros und Räume, um in Ruhe und in Sicherheit zu arbeiten und vertrauliche Gespräche auch mit Kindern führen zu können. Ein gut qualifiziertes und interdisziplinäres Team, das von Verwaltungsfachkräften unterstützt wird, um fallzuständige Fachkräfte von der Fülle administrativer Aufgaben zu entlasten. Es braucht eine Ausstattung mit Handys, Dienstwagen usw., um Hausbesuche bei Kindern anzubieten und Gespräche mit Erziehern und Lehrern oder anderen Bezugspersonen zu führen.

Nun hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Allgemeiner Sozialer Dienst einen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz und Familienministerin Lisa Paus verschickt und fordert einen Kinderschutz-Gipfel. Siehe hier:

https://bit.ly/42gWplf

Singen nicht alle gerne das Lied „Kinder sind unsere Zukunft“? Nein, sind sie nicht. Wenn wir weiter so arrogant agieren, wenn wir ignorieren und nichts tun, verspielen wir die Zukunft unserer Kinder und ihren Schutz.

„Kinderschutz kostet Geld, fehlt er, kostet dies Leben“, so Prof. Dr. Maud Nordstern.