GEMEINSAM GEGEN KINDESMISSHANDLUNG

BARMER beteiligt sich an Kampagne des Deutschen Kindervereins

Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung – jeden Tag erleben Hunderte Kinder Übergriffe und Misshandlungen durch Erwachsene.
„Handeln statt wegschauen”, fordert der Deutsche Kinderverein.

Die Fakten sind erschreckend und düster: Jeden Tag erleiden Hunderte Kinder in Deutschland Misshandlungen durch Erwachsene, werden geschlagen, gequält, missbraucht, vernachlässigt. Die meisten Übergriffe geschehen in den Familien, in der Nachbarschaft, nebenan – und müssten eigentlich bemerkt werden. Warum Hilfe für die wehrlosen Opfer viel zu oft ausbleibt oder zu spät kommt, ist kaum zu begreifen. Laut Kriminalstatistik starben 108 Kinder im Jahr 2014 an den Folgen von Gewalt, es gab 81 Tötungsversuche und 4.233 Kinder wurden misshandelt – Dunkelziffer unbekannt.

Aufrütteln und mahnen
Sehr ernst, fast anklagend schauen deshalb die Initiatoren und Mitstreiter der Kampagne „Deutschland zeigt Gesicht gegen Kindesmisshandlung”, darunter etliche Prominente, die sich im Deutschen Kinderverein für die Rechte von Kindern engagieren. Die Kampagne, an der sich auch die BARMER beteiligt, will aufrütteln, aufmerksam machen und an alle Menschen und Institutionen hierzulande appellieren: „Nicht wegschauen, sondern helfen, damit Kinder gesund aufwachsen können!”

Hilfe für die Hilflosen
Dass dies leider nicht selbstverständlich ist, zeigen eindrucksvoll die Behandlungszahlen in der Kinderschutzambulanz der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln. Seit sie im Jahr 2011 ihre Arbeit aufnahm, hat sich die Zahl der dort vorgestellten Kinder von anfangs 124 auf 750 Fälle im Jahr 2015 versechsfacht. Kinderschutzambulanzen als professionelle Anlaufstellen, wo sich speziell geschulte Ärzte, Psychologen und Mitarbeiter mit viel Einfühlungsvermögen und Zeit den misshandelten Kindern zuwenden, gibt es bisher viel zu selten und meist sind sie auf Spenden angewiesen. Zwar ist die medizinische Grundversorgung finanziell gesichert. Doch die zusätzliche Zeit, die diese sensible Behandlung erfordert, ist nicht über das Vergütungssystem abgedeckt. Als erste gesetzliche Krankenkasse legte die BARMER mit der Vestischen Kinder-und Jugendklinik vertraglich fest, diese wichtigen Leistungen für ihre Versicherten zu finanzieren.

Prominente Unterstützung
Davon erfuhr aus der Zeitung der bekannte Schauspieler und Botschafter des Deutschen Kindervereins, Armin Rohde. Er informierte den Geschäftsführer des Vereins, Rainer Rettinger, über das Engagement der BARMER und brachte ihn so auf die Idee, mit der Kasse zu kooperieren: „Wir freuen uns, dass sich der BARMER Vorstandsvorsitzende Dr. Christoph Straub persönlich in unsere Kampagne einbringt.” Prominente und kompetente Unterstützung konnte Rettinger seit der Vereinsgründung vor vier Jahren vielfach gewinnen. Insbesondere die Erfahrungen des Rechtsmediziners Prof. Dr. Michael Tsokos prägen die Arbeit und die Ziele des Vereins, der sich ausschließlich aus Spenden und Sponsering finanziert. Getragen wird der Verein neben zahlreichen unterstützenden Sympathisanten vor allem durch das intensive Engagement seiner offiziellen Botschafter. In 20-Sekunden-TV-Spots, die einige Privatsender kostenlos ausstrahlen, formulieren Andreas Bourani, Armin Rohde und Andrea Sawatzki eindringlich ihre persönlichen Appelle gegen Kindesmisshandlung. So wie viele weitere Mitstreiter, die demnächst in einer Wanderausstellung ihr Gesicht zeigen und Position beziehen – darunter auch BARMER Chef Dr. Christoph Straub: „Wir alle tragen eine Mitschuld, wenn wir beim Thema Kindesmisshandlung wegschauen und nicht handeln. Geben wir den Schwächsten in unserer Gesellschaft endlich eine starke Stimme. Helfen auch Sie mit!”