Deutscher Kinderverein weist Papst-Äußerung scharf zurück
Essen. Der Deutsche Kinderverein Essen hat Äußerungen von Papst Franziskus über das Schlagen von Kindern scharf kritisiert. „Kindesmisshandlung darf durch nichts und niemanden bagatellisiert werden - auch nicht von Gottes Stellvertreter auf Erden“, erklärte der Geschäftsführer des Deutschen Kindervereins, Rainer Rettinger in Essen.
Der Pontifex hatte in der jüngsten Generalaudienz zur Rolle von Vätern erklärt, dass er von einem Vater einmal gehört habe, dass er seine Kinder manchmal „ein bisschen hauen“ müsse. Er würde sie aber nie ins Gesicht schlagen, um sie nicht zu erniedrigen, zitieren Medienberichte den Papst. „Wie schön. Er kennt den Sinn der Würde, er muss bestrafen, er macht es aber gerecht“, hieß es in diesen weiter.
„Diese Aussage irritiert, verwundert und erstaunt uns, weil mit dieser Aussage Kindesmisshandlung verharmlost wird“, betonte Rettinger. Einerseits äußert sich Franziskus eindeutig dazu, dass es bei sexuellem Missbrauch keine Gnade geben dürfe, andererseits legitimiert er mit seiner Aussage, dass Eltern ihre Kinder, solange dabei deren Würde geachtet werde, mit Schlägen strafen dürfen.