Liebe Eltern,

 

wir gratulieren Ihnen zur Geburt Ihres Kindes!
Von nun an wird sich Ihr Alltag erheblich verändern, vor allem, wenn dies Ihr erstes Kind ist. Mit einem Baby zu leben ist leider nicht immer leicht. Babys brauchen rund um die Uhr unsere Aufmerksamkeit, was zu Gefühlen von Erschöpfung oder auch Verzweiflung führen kann.
Manchmal sind Sie vielleicht kurz davor, Ihr Kind zu schütteln, zum Beispiel, wenn es stundenlang schreit und nichts dagegen zu helfen scheint. Bleiben Sie geduldig und verlieren Sie nicht die Nerven! Schütteln Sie niemals Ihr Baby, denn

Schütteln ist lebensgefährlich!

Wir möchten über Ursachen und Gefahren des Schüttelns bei Säuglingen und Kleinkindern aufklären und Ihnen Hilfe und Informationen bieten.

Bitte nicht schütteln

Ihr Säugling kann seinen Kopf noch nicht alleine halten, weshalb sein Kopf beim Schütteln unkontrolliert hin und her schlägt. Dies kann zu schweren Hirnverletz ungen führen, die z.B. geistige und körperliche Behinderungen, Verhaltens- und Entwicklungsstörungen, Blindheit, Krampfleiden und im schlimmsten Fall den Tod des Kindes zur Folge haben können.

 

 

Vergewissern Sie sich, dass alle Personen, die ihr Baby betreuen, über die Gefahr des Schüttelns informiert sind und sich entsprechend verhalten. Auch wenn Ihr Kind nicht mehr zu atmen scheint, schütteln Sie es niemals! Rufen Sie den Rettungswagen. Leiten Sie Erste-Hilfe-Maßnahmen ein.

 

Keine Angst beim Spielen

Sicher ist, dass Spielen oder auch ein ungeschickter Umgang mit Ihrem Kind nicht zu schweren Verletzungen führen kann, wenn Sie immer behutsam den Kopf halten!

Mein Kind schreit unaufhörlich

Es gibt immer Gründe, warum Ihr Baby schreit. Diese sind nur manchmal schwer zu erkennen.
Gesunde Babys schreien, wenn
• sie Hunger haben
• sie müde sind
• die Windel voll haben
• sie sich Köperkontakt wünschen
• sie sich alleine, unwohl oder ängstlich fühlen.

Wenn mein Baby anders schreit

Achten Sie auf Veränderungen des Schreiens Ihres Kindes und nehmen Kontakt zu Ihrem Kinderarzt auf (nachts und am Wochenende rufen Sie einen Rettungswagen oder fahren Sie in die Erste Hilfe der Kinderklinik), wenn es
• länger und lauter als gewöhnlich schreit
• einen kranken Eindruck macht
• Fieber hat
• so schreit, dass Sie Angst bekommen.

Was Sie tun können

 

• nehmen Sie das Baby auf den Arm und schaukeln es sanft hin und her. Sie können dabei auch langsam umhergehen
• atmen Sie mehrmals tief durch und versuchen Sie so, sich zu entspannen. Sie geben so Ihrem Baby die Chance, zur Ruhe zu kommen
• sprechen Sie mit Ihrem Kind oder singen Sie ihm etwas vor
• bieten Sie Ihrem Kind einen Schnuller oder etwas zu Trinken an
• massieren Sie sanft seinen Bauch oder seinen Rücken

Mein Baby schreit trotzdem weiter

Wenn Sie merken, dass Sie immer unruhiger werden und langsam die Nerven verlieren,
• legen Sie Ihr Kind auf den Rücken in sein Bettchen und schließen die Tür hinter sich
• versuchen Sie Abstand zu gewinnen und wieder ruhiger zu werden
• lassen Sie sich von Ihrem Partner oder einer Freundin ablösen
• rufen Sie jemanden an oder holen jemanden dazu z.B. eine Nachbarin.

Zögern Sie nicht, sich frühzeitig professionelle Hilfe zu holen. Hilfe steht allen Eltern zu! Dafür reicht es aus, dass Sie sich hilflos und gestresst oder überlastet fühlen. Die Hebamme und der Kinderarzt sind wichtige Ansprechpartner.

Hier erhalten Sie professionelle Hilfe.
Anonym und kostenfrei:

24-Stunden-Hotline Kinderschutz
030 / 61 00 66