Der Deutsche Kinderverein Essen e.V. hat einem kranken Jungen zu einem Therapiefahrrad verholfen. Der Verein spendete der Familie dafür 300 Euro.

Emmanuel kam vor zwei Jahren mit seiner Mutter aus dem Niger. Von seinem Vater, der keinen Kontakt zu dem Jungen möchte, hat er die deutsche Staatsangehörigkeit. Leider ist Emmanuel nicht gesund: Infantile Cerebralparese lautet die Diagnose. Dabei handelt es sich um eine frühkindliche Hirnschädigung, die Folgen sind in Emmanuels Fall unter anderem Bewegungsstörungen der Arme und Beine und eine deutliche kognitive Retardierung. Emmanuel ist ein fröhliches und bewegungsfreudiges Kind und misst sich gerne auf sportlicher Ebene mit seinen Mitschülern. Im sprachlichen Bereich hat er bereits gute Fortschritte gemacht, bei der Motorik hapert es jedoch aufgrund seiner reduzierten Auge-Hand Koordination und Willkürbewegungen noch. Um die Therapie zu unterstützen hat die Krankenkasse ein Therapiefahrrad bewilligt, mit einem handelsüblichen Kinderrad könnte Emmanuel nicht fahren.

Für die alleinerziehende Mutter, die derzeit Deutsch lernt und sich bemüht, am sozialen Leben in Deutschland aktiv teilzunehmen, ist die Eigenbeteiligung für das Therapierad allerdings kaum aufzubringen. Eine Arbeit hat sie hier noch nicht, ist somit auf Gelder vom Job-Center angewiesen. „Der Eigenanteil an dem Therapierad stellte für sie eine große Hürde dar – sie hätte das Geld wohl irgendwie aufgebracht, der Kinderverein Essen empfand das aber als unzumutbaren Härtefall“, erklärt Rainer Rettinger, Geschäftsführer des Deutschen Kindervereins. Das Fahrrad ermögliche Emmanuel nun ein Stück Freiheit, da er jetzt längere Wegstrecken selbstständig zurücklegen könne, so Rettinger.

Der Deutsche Kinderverein Essen e.V. setzt sich deutschlandweit für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention ein. Eines der Schwerpunktthemen des Deutschen Kindervereins mit Sitz in Essen ist der Kampf gegen Kindesmisshandlung. Des Weiteren unterstützt der Kinderverein mit Hilfe von Spendengeldern hilfsbedürftige und schwer benachteiligte Kinder.